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Schüler:innen motivieren und begleiten


Seit fast 15 Jahren lernen Schülerinnen und Schüler am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Zwenkau. Grit Haubold gehört seit 10 Jahren zum Lehrerteam, worüber wir sehr glücklich sind. Wir haben sie gefragt, wie sie zur DPFA gekommen ist, warum sie hier gern Lehrerin ist und was sie so macht, wenn sie nicht vor einer Klasse steht.  

Die gebürtige Freibergerin hat an der Universität Leipzig Lehramt für Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft (GRW) und Deutsch studiert und das erste Staatsexamen abgelegt. Für das Referendariat zog es sie in das benachbarte Bundesland Bayern.

„Ich habe mich bewusst für Nordbayern entschieden, da ich nicht nur ein anderes Schulsystem, sondern auch die Menschen und ihre Kultur kennenlernen wollte. Von diesen Erfahrungen profitiere ich noch heute“, berichtet Grit Haubold.

Grit Haubold unterrichtet die Fächer GRW sowie Deutsch und ist Klassenlehrerin einer 10. Klasse.
Grit Haubold unterrichtet die Fächer GRW sowie Deutsch und ist Klassenlehrerin einer 10. Klasse. Foto: Robert Schlöffel, DPFA Zwenkau

Der Weg zur DPFA

Mit dem zweiten Staatsexamen in der Tasche wollte sie wieder zurück in die Heimat. Durch einen glücklichen Zufall bekam sie auch direkt nach dem Abschluss 2011 eine Stelle als Lehrerin am Gymnasium in Zwenkau, da ihre Studienkollegin, die sich eigentlich auf diese Stelle beworben hatte, sie nicht antreten konnte.

Durch Rat der Geografie-Lehrerin zum Traumberuf

Dabei war ihr erster Berufswunsch nicht Lehrerin. „Damals war ich der Meinung, der Tourismus-Bereich wäre der Richtige für mich. Die Wahl des sprachlichen Zweiges am Gymnasium hielt ich für eine ideale Voraussetzung. Leider musste ich feststellen, dass dafür nicht nur die Sprachen, sondern vor allem betriebswirtschaftliche Fähigkeiten notwendig sind, was mir nicht klar war und die mir leider auch nicht so liegen. Meine Geografie-Lehrerin war allerdings in der 7. Klasse schon der Meinung, ich solle Lehrerin werden. Daran habe ich mich nach der 12 erinnert“, erklärt sie.

Diesem Rat ist sie schließlich gefolgt und hat ihn bis heute nicht bereut. „Nachdem ich mich durch das doch sehr theoretische Studium an der Uni Leipzig gekämpft hatte, kann ich heute nach 10 Jahren Berufspraxis sagen, dass ich meinen Traumberuf gefunden habe. Die Belastungen für Lehrerinnen und Lehrer nehmen jedoch zu, sodass ich mir auch vorstellen kann, im Alter neue berufliche Wege einzuschlagen. Die Zusammenarbeit mit den Schülern liegt mir in jedem Fall sehr am Herzen. Ich liebe die kleinen, aber auch die größeren Herausforderungen im Schulalltag und sehe mich als Begleiterin und Motivatorin für alle Klassenstufen“, schildert sie.

Gute Basis durch das DPFA-Team

Sie ist Teil eines jungen Kollegiums am DPFA-Regenbogen-Gymnasium Zwenkau, das sie sehr schätzt. Dieses Team ermöglicht ihr einen vielseitigen Austausch, um neue Wege in der Schule auszuprobieren und Projekte umzusetzen. „Aber auch außerhalb der Schule treffen wir uns als Team gern für gemeinsame Aktivitäten. Wir stellen jährlich ein Lehrerteam für das weihnachtliche Volleyballturnier unserer Schule, singen ab und zu gemeinsam im Lehrerchor, treffen uns zum Grillen oder machen Paddelausflüge.“

Berufsorientierung ist ihre Leidenschaft

Neben der Lehrtätigkeit organisiert und koordiniert sie die Erstellung der Facharbeiten für die Kollegen und Schüler, führt Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten durch und ist immer dabei, wenn es darum geht, Schulentwicklung neu zu denken. Aber ihre Leidenschaft gilt der Berufsorientierung für die Schüler.

„Ich habe das Gefühl, dass ich den Schülern dadurch etwas mitgeben kann, mit dem sie wirklich etwas anfangen können.“ Ab der 7. Klasse beginnt hier im Gymnasium die Vorbereitung auf die Berufswahl. Neben dem Besuch des Berufsinformationszentrums,dem Schnupperpraktikum in der 7. Klasse, Praktika in den Klassen 8 und 9 stehen in jeder Klassenstufe Berufsorientierungstage auf dem Plan. In der Klasse 10 werden die Schüler und Schülerinnen auf ein mögliches Studium vorbereitet. Doch in diesem Jahr mussten coronabedingt viele Aktivitäten abgesagt werden.

Unterricht in der Corona-Pandemie

Für alle war und ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung. auch für Grit Haubold. „Im Frühjahr 2020 habe ich viel ausprobiert und mit Microsoft Teams erstmals die Abiturienten in kleinen Gruppen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet. Im zweiten Lockdown standen die Lernsax-Plattform und das Videokonferenztool BigBlueButton im Mittelpunkt. Zusätzlich habe ich weitere Tools eingesetzt, um das Homeschooling abwechslungsreicher zu gestalten. Mit dem Tool „Padlet“ konnten wir online Stationsarbeit umsetzen oder mit „EduPad“ gemeinsam an Texten arbeiten und für die Festlegung der Reihenfolge von digitalen Vorträgen kam das digitale Glücksrad zum Einsatz.“

Handwerkliche Tätigkeiten sind der ideale Ausgleich

Bei diesem hohen Arbeitspensum ist ein Ausgleich sehr wichtig. Den findet sie bei handwerklichen Tätigkeiten und der Gartenarbeit. Stolz verkündet sie: „Ich habe mit meinem Mann ein altes Haus in Borna ausgebaut. 2019 konnten wir uns unseren Traum erfüllen und dort einziehen. Auch nach unserem Umzug gibt es im Haus und im Garten viel zu tun. In meinem aktuellen Projekt pflastere ich den Gartenweg. Das ist der ideale Ausgleich zur Schule.“

Eine weitere Leidenschaft der Neu-Bornaerin ist Arbeit im Verein „Zwenkau ist bunt“, der über Paten Flüchtlingsfamilien betreut. Ehrenamtlich bietet sie für Frauen und Mädchen Deutsch-Sprach-Kurse an. „Leider konnte ich während der Corona-Pandemie keinen Unterricht geben, doch ich hoffe, dass es bald wieder möglich sein wird, denn die Kinder und Frauen nehmen das Angebot immer sehr dankbar an.“

Wir danken Grit Haubold für das Gespräch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.