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Wie alkoholfrei ist alkoholfrei?


Ein Erfahrungsbericht von Friederike Allner, Klasse 9B

„7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form.“
(Quelle: Bundesministerium für Gesundheit)

Jeder zehnte deutsche Bürger trinkt so viel Alkohol, dass es gesundheitsschädliche Folgen hat. Schon Jugendliche sind betroffen, obwohl man erst ab 18 Jahren ohne Einschränkung trinken darf. Wie kommt es dazu, dass so viele Menschen von gesundheitlichen Schäden durch Alkohol betroffen sind und sogar ihr Leben dadurch verloren haben?

Alkoholprävention anschaulich erklärt

Der Verein „Aktion Jugendschutz Sachsen e.V.“ hat dazu an unserem DPFA Regenbogen Gymnasium Zwenkau das Projekt „Wie alkoholfrei ist ALKOHOLFREI?“ angeboten. Freiwillige Jugendliche aus den 9. und 10. Klassen haben nach einer zweitägigen so genannten Multiplikatorenschulung an zwei weiteren Tagen das Gelernte den Schüler:innen der 6. Klassen vermittelt und in Stationsarbeiten ausführlich präsentiert.

Während der zweitägigen Schulung wurde uns „Großen“ das Thema Alkohol erklärt. Dabei ging es vor allem um Alkoholabhängigkeit und die Wirkung von Alkohol auf den Körper. Wir haben viel über den Verlauf und die Entwicklung einer Sucht gesprochen und uns mit den Wirkungen von Alkohol im Alltag, zum Beispiel beim Autofahren, beschäftigt. Das Ganze war sehr interessant gestaltet, wir konnten uns - neben Zuhören und Notizen machen - auch aktiv an Diskussionen beteiligen und zum Beispiel mit so genannten Rauschbrillen experimentieren. Diese simulieren die Fahruntüchtigkeit unter Alkoholeinfluss.
                                                           

Simulation zeigt Wirkung von Alkohol

Danach haben wir paarweise die Stationsarbeit für die Mädchen und Jungs der sechsten Klasse vorbereitet. Anfangs war es gar nicht so leicht, die ganzen Zahlen, Fakten und Informationen zu ordnen und so zu veranschaulichen, dass es später für die jüngeren Schüler und Schülerinnen nicht langweilig wird. Am Ende gab es vier Stationen:

  1. die Wirkung von Alkohol auf den Körper - Eine recht theoretische Station, bei der erklärt wurde, wie sich Alkohol auf die einzelnen Organe wie Gehirn oder Leber auswirkt.
  2. die Abhängigkeit und den Suchtverlauf - Bei dieser Station wurden die einzelnen Entwicklungsstufen einer Sucht erklärt.
  3. Alkohol am Steuer - Bei einem Videospiel konnten die Kinder das Autofahren im betrunkenen Zustand ausprobieren.
  4. die bleibenden gesundheitlichen Schäden, die Alkohol verursacht.

An den nächsten beiden Tagen kamen die jüngeren Kinder zu uns. Nach einem lustigen Spiel zum Lockerwerden wurden sie in Fünfergruppen aufgeteilt. Theoretisch, praktisch, spielerisch - die Gruppen konnten zuhören, mitmachen, diskutieren und sich generell viel beteiligen. Jede Gruppe hat jede Station einmal besucht. Am Ende des Tages gab es eine kleine Umfrage, welche Station die Kids am meisten gefallen und ob ihnen das Projekt insgesamt gefallen hat. Wie erwartet hat die Station mit dem Videospiel am besten abgeschnitten. Doch auch ansonsten gab es fast nur gutes Feedback.

Klassenübergreifende praktische Arbeit

Ich persönlich mochte die beiden Tage mit den 6. Klassen am meisten. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit den Kindern zu arbeiten und ihnen Dinge beizubringen. Das Projekt hat nicht nur über das gewählte Thema informiert, sondern auch gezeigt, wie wichtig Verantwortung ist, nicht nur im Zusammenhang mit Alkohol. Die Zusammenarbeit mit den anderen Klassen hat geholfen, neben dem Unterricht auch mal etwas klassenübergreifendes zu machen. Sonst kommen wir ja eher weniger in Kontakt mit anderen Klassenstufen, aber durch das Projekt wurde alles etwas aufgelockert.
Würde ein ähnliches Projekt noch einmal stattfinden, wäre ich auf jedem Fall wieder mit dabei.

Das Projekt fand im laufenden Schulbetrieb statt und ist Bestandteil des Präventionsplans des DPFA Regenbogen Gymnasiums Zwenkau. Ziel des work shops war es bei den Jugendlichen ein gesundes Bewusstsein für den Umgang mit Alkohol zu verankern.